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Geschmackssache

Blog

[24. November 2020]

Mein Tiefkühlfach teilen sich drei Blauhaifilets und ein halber Becher Pistazieneis. Den Blauhai habe ich an der griechischen Fischtheke für Thunfisch gehalten. Sicherlich falsch zubereitet, schmeckte er weder nach Thunfisch noch nach Hai – wobei ich gar nicht weiß, wonach Hai eigentlich schmecken soll. Über die Enttäuschung tröstete auch das Pistazieneis nicht hinweg. Denn das wiederum schmeckte ungewohnt natürlich. Geschmacksverstärker erscheinen mir plötzlich ausgesprochen folgerichtig. Einzig der Roséwein half über das kulinarische Leiden hinweg. Der aber kam gar nicht aus Griechenland. Auf die Wirkung von Alkohol im Blut ist aber auch international Verlass. Von dem ist jetzt allerdings nichts mehr übrig: weder im Blut noch in der Flasche.

[Paros, Herbst 2020]

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