[20. Juni 2022]
Am Ende war er überall. Er schmirgelte zwischen meinen Zehen, hielt sich in meiner linken Augenbraue fest und irgendwann biss ich völlig ahnungslos und daher leider mit voller Wucht auf ein Korn.
Wie viele Strandmomente ich damit vergeudet hatte, ihn akribisch von meinem Handtuch zu wischen. Es hatte mich in den Wahnsinn getrieben, wenn eine Ecke, bedeckt mit Sand, vom Wind umgeschlagen wurde und Millionen von Körnchen wie feiner Nieselregen über mein Handtuch rieselten. Obwohl ich mir mich oft lesend am Strand vorgestellt hatte, endete ich im Auf und Ab des Ausschüttelns.
Umso befreiender war es, als ich mich das erste Mal in den Sand legte, ohne auf die Körnchen Acht zu geben. Warum sie mir irgendwann egal waren, weiß ich nicht mehr. Aber im Gegensatz zu meinem üblichen Ordnungsdrang war das Revolution. Manchmal sind es vielleicht wirklich die kleinen Erfolge, selbst sandkörnerkleine.