Dawid Tomaszewski meisterte im Sommer sein Debut auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin – und das mit Bravur. Sein Konzept der vergangenen Saison: Purismus traf auf moderne Extravaganz. Im Winter 2011 werden die Silhouetten definierter – Purismus und Extravaganz jedoch avancieren zum Markenzeichen.
So begann alles an einem Herbsttag. Es regnete – und das in Strömen. Die Tropfen prasselten lautstark auf das Dach; dann: Gewitter. Das Grollen des Donners erschütterte bis ins Mark. Der Regen wurde lauter, die Lichtblitze verdichteten sich. Ein sanftes Piano mischte sich zwischen das Unwetter – und es wurde hell.
Die Haare zum Mittelscheitel gekämmt und seitlich unterhalb des Kinns verknotet, schritt das erste Model mit blassrosa Lippen über den Laufsteg: ein massig gestrickter Oversize-Cardigan, kunstvoll drapiert und in der Taille mit einem Ledergürtel geschnürt. Diese Silhouette ist tonangebend für die Kollektion des »New Couture«-Designers Dawid Tomaszewski.
Am zweiten Tag der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin zeigte der »Akademie der Künste«-Absolvent üppiges Volumen in Kombination mit feinen, hauchdünnen Stoffen; übergroße Rollkragen saßen auf tulpenförmigen Seidenröcken und Marabufedern vollendeten figurbetonte Etuikleider. Transparente Blusen mit Strass-Applikationen steckten in hüfthohen Tweed-Röcken und wärmendes Kaninchenfell fand sich in Westen, Ponchos und als Ärmelbesatz wieder.
Als Verehrer der Goldenen Zwanziger schätzt der couturige Designer den Glamour. So tauchten auch in dieser Kollektion bodenlange Chiffon-Roben auf, die nahezu über den Laufsteg wehten. Mit einem zarten Dégradé am unteren Saum setzte Tomaszewski farbige Akzente innerhalb der sonst eher sanft nuancierten Farbwelt. Das Highlight der Show: ein transparenter Overall – aus Seiden-Organza und schulterfrei.