[6. Juni 2021]
Der richtige Blumen-Print ist schwer zu finden. Grünzeug ist eben nicht gleich Grünzeug: Großflächige Hibiskusblüten habe ich das letzte Mal im Sommer meines Abi-Balls gut gefunden und das ist, Gott sei Dank, nun wirklich schon eine Weile her. Millefleurs-Designs waren dafür noch nie wirklich meins, zu kleinteilig, zu mauerblümchenhaft – Pardon my French. Und außerdem: »Florals? For Spring? Groundbreaking.« Das, was Miranda Priestly so abfällig, aber deswegen nicht weniger wahr in modischen TV-Stein meißelte, bedeutet eben genau das: An ein gutes florales Muster werden eine Menge Ansprüche gestellt. Für mich muss es irritieren: verzerrt aquarellig, digitalfotografisch echt oder aus jener Zeit sein, in der nicht umsonst mit der Macht der Blumen geworben wurde. Kombiniert mit Perlmuttösenknöpfen, groß-spitzem Barrymore-Kragen und einem Saum knapp unter den Pobacken endend wird eine grün-rosa Tunika so zum bunten Twiggy-Boquet.
