[30. März 2020]
Amtrak zu fahren war das Beste an Kalifornien: Endlich Frühstück mit Meerblick. Endlich Mimosas am Strand (quasi). Denn die anderen Lokale in Sandweite quollen entweder von Touristen und Tellern voll Fritteusen-Menüs über – oder waren eigentlich gar nicht in Sandweite. Im schlimmsten Fall beides. Denn auch hier galt: Hauptsache, man kommt mit dem Auto hin; am besten gleich in den Drive-in (nur ein Drive-in-Geldautomat machte mich noch sprachloser). Im Amtrak-Speisewagen aber waren die Tische frei und die Mimosas erschwinglicher als ein Craft Beer in nicht-rollenden Lokalen. Am Fensterplatz ließ sich dazu die morgendliche Brandung anschmachten – nur ab und an unterbrochen von Menschen, die dort in Trailer Parks oder Zelten wohnten. Das war echte amerikanische Railroad-Romantik und ich sehr schnell zu betrunken, um es zu erkennen. Wenn man davon absieht, dass Abfahrtszeiten obligatorisch sind, kann ich den schienengebundenen Personenfernverkehr der Westküste fast als Verkehrsmittel empfehlen. Für die Mimosas lohnt es sich allemal!
