[1. Juli 2020]
Wenn Träger rutschen, erinnert mich das an erste Küsse, lange samstägliche Secondhand-Touren und Hundstage. In allen drei Szenarien ergebe ich mich den fallenden Haltern gern: aus Gründen des Laisser-faire-Prinzips. Denn so ein zierliches Schnürchen auf dem Weg schulterabwärts ist im Vollrausch, es lässt sich nicht brechen in der Willenskraft, dem Schlüsselbein den Rücken zu kehren. Und ich glaube fest daran, eine derartige Entschiedenheit sollte nicht gebremst werden. Was gibt es schon zu verlieren? Stil-Etikette, sexuellen Anstand? Ich erkenne nur Gewinne: der Blitzer eines Moments der Option auf körperliche Nähe, unverwundbarer Stolz aufs Durchhalten beim Tragen von mit Vintage überfüllten Einkaufstüten und am Ende auch einfach weniger Stoff – bei Hundstagshitze eine ganz natürliche Entwicklung.