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Herzogin Meghan lässt sich von einer Frau beschützen – na und?

Glamour.de

Für den persönlichen Schutz der Herzogin von Sussex ist eine Frau verantwortlich. Auch ihre Schwägerin Herzogin Kate legt ihr Leben in die Hände einer Frau. Im Jahr 2018 sorgt das allerdings noch immer für Verwunderung.

Die persönliche Leibwächterin von Herzogin Meghan sorgte für Schlagzeilen, als sie die werdende Mutter aus einer überfüllten Markthalle in Fidschi geleitete. Das Ganze passierte galant und mit wenig Aufregung, wie Videoaufnahmen der Situation zeigen. Und trotzdem finden viele Medien einen reißerischen Aufhänger: »Bewaffnet mit Killer-Absätzen«, »Der glamouröse Offizier«, »Die Blondine« – alles Beschreibungen für den »Security Officer« von Herzogin Meghan, der zufällig eine Frau ist.

Sind das die Attribute, die jemand mit diesem Job erfüllen sollte: vor allem eine »glamouröse Figur« zu machen? Wie oft hat man sich über die Schuhe des Bodyguards von Beyoncé geäußert? Wann wurde zuletzt die Frisur des Leibwächters von Britney Spears beurteilt? Es ist eben noch immer üblich, Frauen in erster Hinsicht mit ihren Äußerlichkeiten zu beschreiben. Dabei ist die Bodyguard (ja, selbst der Duden weiß, dass es diese Berufsbezeichnung auch in weiblich geben kann) von Herzogin Meghan perfekt im Nahkampf ausgebildet, bewaffnet und dem Eid unterworfen, ihr eigenes Leben hinter das der Herzogin zu stellen.

Frauen beschützen schon lange wichtige Persönlichkeiten

Weibliche Leibwächter gibt es bereits seit den 80er-Jahren: Jacquie Davis, von der sich Netflix für die Serie »Bodyguard« inspirieren ließ, hat nach eigenen Angaben den Grundstein dafür in Großbritannien gelegt. Und sie verriet der BBC, dass das Leben als Leibwächter eben nicht das ist, was die Klatschpresse gerade propagiert: »12 bis 16 Stunden auf den Füßen und jederzeit wachsam zu sein, ist nicht glamourös. Du kommst vielleicht alle acht oder zehn Wochen mal nach Hause.«

Es gibt bereits viele Beispiele für hochkarätige weibliche Sicherheitsbeauftragte: Die ehemaligen Premierminister David Cameron und Tony Blair hatten welche, Herzogin Camilla arbeitete bereits mit einigen zusammen und Kate Middleton ist mit Emma Probert, ihrer Sicherheitsbeauftragten, sogar gut befreundet. Ist es also so außergewöhnlich, dass Herzogin Meghan auch eine hat? Zumal die Bezeichnungen ihrer Kleidung völlig daneben schießt: Die Bodyguard der Herzogin war nie in »Killer-Heels« im Einsatz zu sehen.

In Zukunft noch mehr weibliche Bodyguards

Und die Nachfrage nach weiblichen Sicherheitsbeauftragten steigt, bestätigt die Sicherheitsbeauftragte Lisa Baldwins. »Neun von zehn Klienten wollen jemanden, der sich anpassen kann«, sagte sie der Times. »Sie wollen keine offensichtlichen Bodyguards, wie die von Madonna oder Britney Spears. Diese Art von Leibwächtern, breite Männer mit Glatze, ziehen die Aufmerksamkeit auf die Kunden und setzen sie zusätzlichem Stress und mehr Risiko aus.« Obwohl es immer noch eine von Männern dominierte Branche ist, sollte es niemanden mehr »überraschen«, dass auch eine Frau Leben verteidigen kann.

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